Dresden 1650 & 1717
Schauplatz zweier Tastenwettstreitereien

Werke von Weckmann, Froberger, Marchand und Bach

Im Jahre 1650 veranlaßte der sächsische Kurfürst ein Zusammentreffen der beiden Musiker Matthias Weckmann und Johann Jakob Froberger in Dresden. Weckmann war zu jener Zeit Organist am Dresdner Hof, Froberger ein gefragter Cembalist. Es kam zu einem virtuos-musikalischen Tastenwettstreit, der eine große Wertschätzung und langjährige Freundschaft beider Musiker füreinander zur Folge hatte. Auch im Jahre 1717 sollte ein solcher Wettstreit ausgetragen werden. August der Starke lud zu jener Zeit den französischen Organisten und Cembalisten Louis Marchand und Johann Sebastian Bach zu einer Begegnung in Dresden ein. Dieses pikante Treffen fand leider nie statt. Bach reiste an, jedoch musste Marchand „aus Heimweh“, wie mehrere französische Quellen behaupten, Deutschland Hals über Kopf verlassen.


Une Fête Galante

Werke von Bach, Duphly, Rameau, Royer

Der Begriff „Une Fête Galante“ ist eng verknüpft mit den Gemälden des französischen Malers Antoine Watteau. Als dieser sich im Jahre 1712 an der Académie Française bewarb, wusste man seine Gemälde keiner der damals üblichen Gattungen zuzuordnen. So erfand man für Watteau das Genre der „Fête Galante“. Vergnügliche ländliche Szenen mit elegant kostümierten Gesellschaften, spielende Kinder und musizierende Pierrots sind auf Watteaus Gemälden dargestellt. Auch in der Musik suchte man die Flucht in diese unwirklich idyllische Welt. Charakterstücke mit oftmals naturalistischen Titeln wie „les Tourbillons“ oder „Le Rappel des Oiseaux“ waren sehr beliebt.


Goldberg-Variationen

Aria mit 30 verschiedenen Veränderungen (BWV 988) von Johann Sebastian Bach

1725 entstand das zweite Clavier-Büchlein für Anna Magdalena Bach. Hier findet man neben einigen Sätzen aus Bachs später entstandenen Partiten auch eine Aria. Hieraus entstanden die berühmten 30 verschiedenen Veränderungen, die 1741 in Nürnberg als Clavierübung gedruckt und später als Goldberg- Variationen bekannt wurden. Johann Nikolaus Forkel behauptet, das Werk sei vom Dresdner Reichsgrafen von Keyserlinck zur Vertreibung schlafloser Nächte in Auftrag gegeben worden. In jedem Fall ließ der Graf sich das Werk von seinem Hauscembalisten und Bachschüler Johann Gottlieb Goldberg vorspielen.


Constantin Huygens (1596-1687) Diplomat, Musiker und Wissenschaftler

Werke von Froberger, Chambonnières, Scheidemann u.a.

Constantin Huygens entsprach aufgrund seiner vielseitigen Begabung dem Ideal des gebildeten Menschen der Rennaissance. Als Diplomat stand er im Dienste des Hauses Orange in Den Haag. Als Musikliebhaber machte er den französischen Organisten Jacques Champion de Chambonnières und den deutschen Cembalisten Johann Jakob Froberger miteinander bekannt. In Huygens umfangreicher Musikbibliothek findet man Kompositionen von Heinrich Scheidemann und Jan Pieterszoon Sweelinck.


Quasi una Fantasia

Werke von Frescobaldi, Farnaby, J.S. Bach, C.P.E. Bach

Seit der Renaissance nutzten Komponisten die Fantasie als experimentelle Kompositionsgattung. Es war die Möglichkeit, Formen zu sprengen und den Zuhörer mit kapriziösen Wendungen zu beeindrucken. Höhepunkt waren die Freien Fantasien von Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel Bach. Sie bieten Komponist und Spieler Gelegenheiten, eigene, persönliche Empfindungen mitzuteilen.

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